Barcamp - die Nachlese

Am 3. Oktober fand das erste IRWEGK-Barcamp in Köln statt, bei dem wir uns über die Fragen unterhalten haben, was der Geist der Kunst - der womöglich die Welt retten soll - sein kann und welche Weltrettungspotenziale es in der gegenwärtigen Kunst zu entdecken gibt.

Zu beiden Themen habe ich einen kleinen Impulsvortrag gehalten, nachzuhören und zu sehen in den Videos unten! Vielleicht sollte ich betonen, dass diese beiden Vorträge den Startpunkt für die Diskussion geliefert haben und nicht etwa das Resultat. Es ging darum, ein paar Anregungen zu bieten, die im gemeinsamen Gespräch weitergeführt wurden. Herausgekommen ist eine "Soziale Skulptur", die man nicht dokumentieren kann.  Ein paar Andeutungen, wohin es uns geführt hat, geben die beiden bunten Bögen unten!

 

 

engl.: The first IRWEGK-Barcamp took place at the 3rd Oct. in Cologne. Wie talked about the questions, what the spirit of art - that should heop to save the world - might be and what sorts of potential for saving the world is to be found in current artistic activities. Both subjects were introduced by a short lecture given by me - in german! -  These impulses were the starting points to the discussion and not the result! I just wanted to give some ideas to follow in the talks together. This led to a "Social Sculpture" that can´t be documented. But the two papers below might give an idea where we landed.

To be continued..

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Kommentare: 1
  • #1

    Ralf Peters (Montag, 12 Oktober 2020 10:28)

    Auf Facebook hat es einen Kommentar zu den Vorträgen gegeben, der der Idee des Geistes der Kunst skeptisch gegenübertritt und einen Ansatz präferiert, nachdem Kunst eine Sprache sei. Hier kommt meine Antwort darauf:
    Danke für den Kommentar, den ich als Gelegenheit nutze, um meine Fragestellung zu präzisieren und zu verdeutlichen, worum es beim IRWEGK geht.

    In dem Vortrag/Video, auf den du dich beziehst, versuche ich gerade, den Unterschied zwischen Kunst und dem Geist der Kunst herauszuarbeiten. Der Geist der Kunst steht dabei u.a. als eine Art Gegenposition zu dem, was man seit Max Weber (und Max Scheler, auf den ich mich beziehe) den Geist des Kapitalismus nennt. Mögliche (Teil-)Übersetzungen von Geist wären in diesem Zusammenhang Ethos, Logik und innere Haltung.
    Damit habe ich noch gar nichts darüber gesagt, wie ich Kunst verstehe und in dem Video betone ich, dass es mir nicht um eine Definition von Kunst geht. Bruce Naumann: Kunst ist, was Künstler*innen machen! Trotzdem bringe ich natürlich mein Verständnis von Kunst mit in diese Geschichte ein. Kunst als Sprache? Da gibt es viel zu fragen.
    - Je nachdem, von welcher Kunstform man gerade spricht, wird das Sprachkonzept mehr oder weniger Plausibilität bekommen, glaube ich. In der Musik gibt es die Diskussion schon seit langem und ich gehöre da eher zu den Skeptikern. Musik als tönend bewegte Form erfüllt meiner Ansicht nach bei weitem nicht alle Funktionen, die man der Sprache zuerkennen kann. Musik funktioniert anders.
    - Wenn man aber Sprache so weit fasst, dass man alles darunter subsumiert, was mit Bedeutung bzw. Bedeutsamkeit zu tun hat, dann ist man dem Verständnis, das ich präferiere, schon viel näher. (Wobei der Begriff der Bedeutung/Bedeutsamkeit nicht gut ist, mir fällt nur kein anderer ein.) Allerdings wird dann der Begriff der Kunst unscharf, weil im Prinzip alles in der Welt bedeutungstragend sein kann. Am zweiten Tag des IRWEGK-Treffens haben wir genau darüber gesprochen. Ein künstlerisches oder poetisches Weltverständnis macht genau das: Der Welt und allem, was in ihr ist, Bedeutsamkeit geben. Aber aus dieser Richtung wird es meiner Ansicht nach schwierig, ein Distinktionsmerkmal für die Kunst zu entwickeln.
    - Meine vorsichtige und vorläufige Bestimmung von Kunst, der ich keine Allgemeingültigkeit anheften möchte, lautet: Kunst ist Formgebung. Ob das geformte Ergebnis dann von Rezipienten als sprachlich verstanden wird, kann ich offen lassen. Diese Bestimmung macht auf jeden Fall nochmal einen Aspekt deutlich, der für den IRWEGK wichtig ist:
    Ich spreche hier immer aus der Perspektive des Kunstschaffenden und nicht aus der des Theoretikers, Philosophen oder gar Kritikers. Deswegen wendet sich IRWEGK zunächst auch an Künstler*innen und dann an Menschen, die es interessant finden, die künstlerische Position/Grundhaltung für sich auszuprobieren.

    Zu guter Letzt will ich noch darauf hinweisen, dass es beim IRWEGK auch nicht in erster Linie um eine argumentativ geführte Debatte zu Fragen der Kunst geht. Es geht um die Suche nach Weltrettungspotenzial und da mache ich einen Vorschlag und will ein Forum bieten, auf dieser Grundlage miteinander zu fragen und zu überlegen. Zum Glück gibt es sehr viele andere Wege, und alle haben natürlich ihre Berechtigung.