Kunst und Pazifismus in Zeiten des Krieges

kunst und pazifismus in zeiten des Krieges

 

Die allgemeine Debatte um Möglichkeiten und Grenzen des Pazifismus in Anbetracht eines Angriffskrieges in Europa läuft auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auf hohen Touren und ich bin froh, dass sich die allermeisten Beiträge und Wortmeldungen nicht um die moralischen Probleme, die allen Positionen eigen sind, herumdrücken.

 

Mein erster ausführlicher Beitrag zur Diskussion war eine kommentierende Zusammenfassung des Essays „Pazifismus“ von Olaf Müller. Für das bessere Verständnis meiner gleich folgenden Ausführungen mag es hilfreich sein, diesen Text (nochmal?) zu lesen. Hier ist er:

 

 

Ralf Peters: zu „Pazifismus“,

einem Essay von Olaf Müller, erschienen im Reclam-Verlag

 

Liebe(r) …,

gestern bin ich dazu gekommen, das kleine Büchlein von Olaf Müller über Pazifismus zu lesen. Ich kann jetzt gut nachvollziehen, dass du bei der Lektüre relativ früh ausgestiegen bist. Zwischendurch fühlte ich mich bei der Lektüre an mein Philosophiestudium erinnert.

 

Trotzdem ist das ein sehr guter Text finde ich. Er hat mir einiges klar gemacht und ich weiß jetzt etwas besser, wo ich selbst pazifistisch denke und wo nicht.

 

Eine Zusammenfassung dieses Textes ist natürlich immer eine Verzerrung, aber ich will versuchen, die drei oder vier für mich entscheidenden Punkte zu rekapitulieren. (re – kapitulieren: schon ein passendes Wort für das Nachdenken über Krieg…)

 

Müller zeigt zuerst, dass es verschiedene Spielarten des Pazifismus gibt und er setzt sich von einer Art besonders vehement ab, die er Gesinnungspazifismus nennt. Das ist kurz gesagt ein Pazifismus, der fordert, in keinem Fall, was auch immer passiert, Waffen einzusetzen. Müller nennt diesen Pazifismus herzlos und da kann ich ihm nur zustimmen. Dann gibt es einen Verantwortungspazifismus, der die Folgen eines Kriegseinsatzes mit in die Erwägungen ein bezieht. Das ist Müller zwar schon näher, aber er sagt ganz zurecht, dass in einem Krieg überhaupt nicht absehbar ist, welche Folgen welches Verhalten haben wird. Er spricht von Chaos als Grundsituation des Krieges. (Das geht mir etwas zu weit, ich würde sagen, Kriegssituationen entwickeln immer eine Eigendynamik, die man weder vorhersehen noch lenken kann.)

 

(Nur fürs Wikipedia-Wissen: In der Philosophie gibt es die gleiche Unterscheidung in Gesinnungsethik und Verantwortungsethik.)

 

Müller plädiert für einen pragmatischen Pazifismus. Dabei bezieht sich das Wort pragmatisch nicht so sehr auf seine alltägliche Bedeutung, die wir kennen, sondern auf die philosophische Schule des Pragmatismus, die im früheren 20. Jahrhundert in den USA entstanden ist. (Wenn ich mich recht entsinne, war auch John Dewey ein Vertreter dieser Schule.)

 

Der zentrale Gedanke, den Müller im Pragmatismus für seine Argumentation findet, lautet: Es gibt keine klare Trennung zwischen der Sphäre der Werte, die ich vertrete und der Sphäre der Fakten, die ich meinen Wertungen zugrunde lege. Eine solche Trennung wird aber von Gesinnungs- und Verantwortungspazifisten und von vielen nichtpazifistischen Konzepten angenommen. Natürlich bestreitet Müller nicht, dass es so was wie Fakten gibt, die auch – oft mit wissenschaftlichen Methoden – festgestellt werden können. Doch die Bewertung der Fakten geschieht nicht aus ihrer reinen Faktizität heraus, sondern die Werte sind immer schon da und lassen die Fakten in dem ein oder anderen Licht erscheinen.

 

Müller bringt als relevante Wertbedingung die Unterscheidung in einen grundlegenden Optimismus bzw. Pessimismus ein. Seiner Meinung nach gehen Pazifisten wie er selbst von einem fundamentalen Optimismus bezogen auf die Menschen aus. Der Mensch ist gut und wenn die Bedingungen stimmen, wird sie/er gut handeln. Zugleich vertritt er einen fundamentalen Pessimismus in Bezug auf Kriegssituationen. Die potenziell chaotische Kriegssituation führt nie zu den Zielen, die die „Guten“ im Krieg ansteuern wollen bzw. die Kollateralschäden sind immer so groß, dass das eigentliche Ziel fragwürdig wird. (Hier müsste man nochmal ganz genau lesen, was Müller meint.) Die Gegenseite vertritt einen grundsätzlichen Pessimismus gegenüber der Menschheit, die eben nicht von sich aus gut ist und einen Optimismus bezogen auf die Möglichkeiten mit Waffengewalt in einem Konflikt zu intervenieren.

 

Pragmatische Pazifisten glauben also nicht, dass der Einsatz von Waffen Konflikte einer Lösung näher bringt. Die eine Ausnahme, die er gelten lässt – und sich dabei auf Albert Einstein und Bertrand Russel beruft – ist der Zweite Weltkrieg. Er sagt allerdings auch, dass die pazifistische Konfliktlösung eigentlich immer viel früher ansetzen müsste, nämlich zu einem Punkt, an dem es den Konfliktpartnern noch möglich ist, mit gewaltlosen Mitteln zu agieren. Mit Blick auf die Ukraine sah er in der Zeit direkt nach dem ersten Angriff der Russen auf den Donbass 2014 noch die Chance, mit zivilem Widerstand zu handeln. Er spielt den Gedanken auch am Beispiel des Kosovo-Krieges durch und da bin ich nahe bei ihm.

 

Im letzten Kapitel des Essays zeigt sich Müller als echter Philosoph, der in der Lage ist, seine eigenen Gedanken und Konzepte zu hinterfragen, wenn die Situation dies erfordert. Der Ukrainekrieg ist für ihn ein Grund, nochmal neu zu fragen, ob sein Pragmatischer Pazifismus die richtige Antwort gibt. Ich bin sehr froh, dass Müller nicht irgendwelche kruden Theorien aufs Tablett bringt, die Putin für seinen Feldzug Verständnis entgegen bringen. Im Gegenteil, Müller ist offenbar mit einer Polin verheiratet und weiß deshalb schon viel länger als „wir“ - die Deutschen, die mit Putin nach 2014 fröhlich weiter Geschäfte gemacht haben und (wie in meinem eigenen Fall) nicht erkannt haben - wie gefährlich der Mann für den Frieden in Europa ist.

 

Und dann bekennt Müller, dass sein gegenwärtiger Pazifismus, den er nicht aufgeben will, gar nicht so sehr in der pragmatischen Grundhaltung fußt, sondern dem Gefühl der Angst entsprungen ist. Er hat große Angst vor einem Atomkrieg. Wer sollte ihm das verdenken? Diese Angst ist größer als die Angst, dass im Falle eines „Sieges“ Russlands in der Ukraine, der das Ende der Ukraine bedeuten würde, auch Europa auseinanderfallen würde (eine Angst, die mich mehr umtreibt). Und nachdem Müller sich von den Leuten distanziert, die offenbar genau wissen, was jetzt zu tun ist, kommt der letzte, in seiner Ehrlichkeit sehr berührende Abschnitt des Textes: „Nachdem ich alles abgewogen habe, bin ich also zu dem Schluss gekommen, dass wir keine Waffen an die Ukraine liefern sollten (wegen der Gefahr, einen Atomkrieg zu riskieren, füge ich/Ralf hinzu). Es ist bitter, aber ich muss es mir eingestehen: Im Ergebnis spreche ich mich dafür aus, die Ukraine militärisch im Stich zu lassen. Dass ich mich mit alledem schuldig mache, ist mir bewusst.“

 

Diese Ehrlichkeit ist sehr berührend und man kann dem Autor nur dafür danken. Zugleich spricht er den meiner Ansicht nach entscheidenden Punkt an: Keine Waffen an die Ukraine liefern, würde heißen, das Land und die Menschen im Stich zu lassen. Das ist für mich Grund genug, hier von mir selbst eine Ausnahme von meiner pazifistischen Grundhaltung zu fordern. Ich will die Ukraine nicht im Stich lassen.

 

Da gibt es natürlich noch viel zu sagen, aber ich belasse es dabei. Müllers Essay kann ich jedenfalls allen empfehlen, die ein wenig Training haben im Lesen (analytischer) philosophischer Texte.

 

Ich möchte die Frage nach dem Pazifismus in Zeiten des Krieges jetzt vom IRWEGK aus  betrachten, also aus dem Geiste der Kunst heraus. Welche Rolle spielt die Kunst in dem Konflikt und in der Debatte, und welche Rolle könnte sie spielen? Außerdem will ich einen Vorschlag machen, wie der Pazifismus als Geisteshaltung gerettet werden kann, ohne die Schuld auf sich zu laden, die Ukraine im Stich zu lassen. Mein Vorschlag hat direkt mit einer Kunstaktion zu tun, die ich vor einigen Jahren realisiert habe und die den Titel trägt: Zum Ewigen Frieden!

 

Doch zuerst zur Frage nach der Rolle der Kunst in diesem Krieg. Nach allem was ich über das Leben der Kunstschaffenden in der Ukraine seit dem 24. Februar ´22 gehört habe – und zwar nicht nur aus den Medien sondern auch von ukrainischen Kunstschaffenden selbst und Kolleg*innen, die eng mit der ukrainischen Kunstszene in Kontakt stehen – hat es direkt nach dem Angriff eine Phase großen Zweifels gegeben, ob Kunstmachen in dieser Situation noch irgendeinen Sinn ergibt. Einige Künstler*innen haben sich dann entschieden, buchstäblich in den Krieg zu ziehen. Andere haben nach einer kurzen Zeit der Verzweiflung begonnen, Hilfsstrukturen aufzubauen z.B. für die vielen Binnenflüchtlinge, die untergebracht werden mussten. Und zugleich wurde klar, dass die Kunst selbst in dieser Situation nicht verschwinden darf. Dichter fingen an, Gedichte zu schreiben, Musiker schrieben neue Lieder, es gibt Lesungen, Theater, Konzerte, Ausstellungen usw. und zwar sowohl in den relativ sicheren westlichen wie in den direkt umkämpften östlichen Landesteilen. Dem gezielten Angriff der russischen Invasoren auf die Kunst und Kultur der Ukraine setzen die Künstler*innen ihre Arbeit entgegen. Das ist für mein Empfinden nicht nur absolut bewundernswert, es stellt für mich persönlich – ungeachtet aller politischen Erwägungen - auch den zentralen Grund dar, aus dem ich für eine Unterstützung der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf bin. Als Künstler kann ich nicht anders als den Kampf der Kolleg*innen um ihr Leben und um ihre Lebensform des freien Kunstschaffens zu unterstützen. Eine pazifistisch begründete Verweigerung dieser Hilfe würde bedeuten, dass ich die Grundsätze aufgeben müsste, für die ich als Künstler (und Denker) stehe. Art is brother-/sisterhood! Das steht an erster Stelle. Das ist übrigens eine internationalistische Einstellung, die unabhängig von nationalstaatlichen Implikationen auf der ein oder anderen Seite gilt. Auch wenn ich mir natürlich den Vorwurf gefallen lassen muss, oft genug nicht genug zu tun, um bedrohten, unterdrückten und verfolgten Künstler*innen zu helfen, werde ich dort, wo es diese Hilfe gibt, nicht meine Zustimmung verweigern.

 

 

Bedeutet das, dass ich mich aus der Gruppe der Pazifisten endgültig verabschieden muss? Zunächst einmal ist die Unterscheidung in Pazifisten auf der einen und Bellizisten auf der anderen Seite bestenfalls albern. Wie Olaf Müller in seinem Essay zumindest ansatzweise zeigt, ist die Gruppe der Leute, die sich mit guten Gründen pazifistisch nennt, kein monolithischer Block.

 

(Und Bellizisten sind nur eine sehr kleine Gruppe von Leuten, die skrupellos genug sind, um der eigenen Interessen willen Kriege anzuzetteln. Anders als noch vor und während des 1. Weltkrieges gibt es keine ernstzunehmenden Stimmen mehr, die den „Genius des Krieges“ besingen! Dass die weltpolitische Realität ganz anders aussieht, will ich damit nicht bestreiten. Hier geht es mir aber um die ernsthaft Teilnehmenden an der Diskussion zum Pazifismus in Zeiten des Krieges.)

 

Im Gegenteil, innerhalb des Pazifismus gibt es sehr unterschiedliche bis konträre Vorstellungen. Vom Gesinnungspazifismus über den Verantwortungspazifismus bis zum Pragmatischen Pazifismus im Sinne Müllers spannt sich ein großes Feld möglicher Überzeugungen und Handlungsoptionen. Die Diskussion kann an Klarheit noch gewinnen, wenn man genauer betrachtet, wie die verschiedenen Formen des Pazifismus von den jeweiligen Bedingungen der Situation abhängen, in denen eine Konfliktlösung vonnöten ist. Der Pazifismus eines Ghandi oder Martin Luther King ist aus ganz anderen Bedingungen entstanden als der von Rosa Luxemburg oder Albert Einstein. Eine repressive Macht wie die englische Kolonialmacht in Indien oder eine rassistische Gesellschaftsstruktur wie in den USA mit pazifistischen Mitteln zu bekämpfen, ist etwas anderes als zum Pazifismus während eines bereits ausgebrochenen Krieges aufzurufen. Man darf außerdem nicht aus den Augen verlieren, dass gerade in den Fällen eines gesellschaftlichen Wandels mithilfe von pazifistischen Mitteln nicht ein Friede um jeden Preis das Ziel war – denn dann hätte es den Kampf um Gerechtigkeit und Freiheit, den Menschen wie Gandhi und Luther King angeführt haben, nicht geben müssen. In ihren Situationen war die Gewaltlosigkeit (die man übrigens vom Pazifismus unterscheiden sollte) das erfolgversprechende Mittel für den Kampf gegen Unterdrückung. Sich mit dem Untertanenschicksal abfinden um des Friedens willen war ja gerade nicht die Option, die akzeptabel gewesen wäre. In dieser Hinsicht sind die ansonsten sehr unterschiedlichen Situationen in Indien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den USA in den 1960ern gut mit der Situation in der Ukraine heute zu vergleichen. Friede, Freiheit, Gerechtigkeit lautet der Dreiklang, der die Richtung bestimmt.

 

 

Zurück zur Frage nach einer pazifistischen Haltung, die nicht in die ideologische Falle einer moralisch fragwürdigen Verweigerung von militärischer Hilfe ohne Blick auf die konkrete Situation tappt.

 

Dafür finde ich die entscheidende Anregung bei Immanuel Kant und einer Arbeit, in der ich mich u.a. mit seiner Schrift Zum Ewigen Frieden auseinandergesetzt habe.

 

In der LandArt, die 2016 nach mehr als zehnjähriger Vorbereitungs- und Wartezeit fertiggestellt wurde, habe ich die Überschriften aus Kants Text auf zehn Steine der Höckerlinien des Westwalls in der Eifel aufgebracht. Dort sind sie seitdem und noch immer auf den so genannten Drachenzähnen zu lesen. (Details auf http://stimmfeld.de/zum-ewigen-frieden.html)

 

Kant schlägt in seiner Schrift vor, bestimmte Regeln zu formulieren und umzusetzen, mit denen ein weltpolitischer Rahmen geschaffen wird, der eine friedliche Welt ermöglicht. Er setzt also nicht damit an, dass man von vorneherein in jeder Situation ausnahmslos gewaltlose Mittel einsetzen darf, sondern fordert dazu auf, für eine solche Vorgehensweise zuerst die Voraussetzungen zu schaffen.

 

Die Regeln, die Kant auflistet, sind zum Teil heute noch aktuell, zum anderen Teil müssten sie für die gegenwärtige Weltsituation ergänzt und umgeschrieben werden. Aber der Grundgedanke ist noch immer überzeugend. Mit anderen Worten geht es um die Entwicklung eines ideellen Pazifismus, der das Ziel des „Ewigen Friedens“ fördert und zugleich auf der konkreten Ebene politischer Situationen pragmatisch im Sinne der Menschen handeln kann, die man unterstützen oder nicht im Stich lassen will. Der Pazifismus wird dann zu einer, wie Kant sagen würde, regulativen Idee. Die Idee des Friedens reguliert alle meine Gedanken und Handlungen, sie gibt ihnen die Richtung vor. Aber darin ist keine unumstößliche Vorschrift für das Handeln in konkreten Situationen impliziert.

 

Bei der von mir vorgeschlagenen Trennung in eine ideelle und eine pragmatische Dimension des Pazifismus liegt der Vorwurf nahe, damit einen moralischen Trick anzuwenden, der mir die Erlaubnis gibt, am Ende nach ganz anderen Kriterien zu entscheiden als dem des Friedenswunsches. Darauf gibt es von meiner Seite zwei Antworten. In der Tat sind für mich die Kriterien der Gerechtigkeit und der Freiheit auf der gleichen Wertebene angesiedelt wie der Frieden. Wie ich oben schon ausgeführt habe, glaube ich, dass echter Friede nur erreicht werden kann, wenn auch die Aspekte der Gerechtigkeit und der Freiheit im Sinne der Menschen, um die es gerade geht, miteinbezogen sind.

 

Die zweite Antwort führt mich zurück in die Kunst und zum IRWEGK. Ich glaube, dass hier von Kunstschaffenden etwas Entscheidendes gelernt werden kann. Viele Künstler*innen sind nämlich geschult darin, sich eigene Regeln und Aufgaben zu stellen und sie dann konsequent zu verfolgen, auch und gerade in Zeiten, wo es schwierig ist. Aus dem Geiste der Kunst lässt sich also eine Lebenspraxis lernen, in der man die eigenen Entscheidungen so ernst nimmt, dass man auch danach handelt. Und das ist nicht nur in Fragen des Friedens leichter gesagt als getan.

 

Aus dieser Perspektive ist es also nicht nur möglich, sondern auch moralisch geboten, der Ukraine zu helfen und zugleich das Ziel des Friedens zu verfolgen.

 

 

Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden

 

 

Präliminarartikel:

 

1. Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem geheimen Vorbehalt des Stoffs zu einem künftigen Kriege gemacht worden.

 

2. Es soll kein für sich bestehender Staat (klein oder groß, das gilt hier gleichviel) von einem anderen Staate durch Erbung, Kauf oder Schenkung erworben werden können.

 

3. Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören.

 

4. Es sollen keine Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel gemacht werden.

 

5. Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines anderen Staates gewaltthätig einmischen.

 

6. Es soll sich kein Staat im Kriege mit einem anderen solche Feindseligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frieden unmöglich machen müssen: als da sind Anstellung der Meuchelmörder, Giftmischer, Brechung der Capitulation, Anstiftung des Verraths in dem bekriegten Staat etc.

 

 

Definitivartikel

 

1. Die bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch sein.

 

2. Das Völkerrecht soll auf einen Föderalism freier Staaten gegründet sein.

 

3. Das Weltbürgerrecht soll auf Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt sein.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0